Glutenfrei, laktosefrei, genfrei waren die Zauberworte, die man hören wollte. Die Zahl der Aussteller mit Bioprodukten war 2009 noch relativ überschaubar – die Zahl der sachkundigen Biokunden dagegen überdeutlich erkennbar. Selbst der Schweizer Käse machte seine Besucher groß und mit Recht darauf aufmerksam, dass Hartkäse 100% laktosefrei ist.

Dass Freiburg und Südbaden zu den deutschen Bio-Hochburgen zählen, konnte man am letzten Wochenende auf der Plaza Culinaria hautnah erleben. Da wollten anspruchsvolle Besucher nicht einfach nur Bioprodukte, sondern Bioprodukte mit dem ganz besonderem Geschmack – oder Bioprodukte, die auch bei Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sicher zu genießen sind.

Große Namen aus der Demeterszene wie Voelkel, Monte Ziego und die Eselmühle umrahmten das Biorestaurant in Halle 3. Ebenfalls in Halle 3 kredenzten gleich zwei Stände Oasis Tee,  der bekannrte itatlienische Bio- Anbieter Probios überzeugte die Besucher mit – natürlich glutenfreien – Reis- und Mais-Chips, Davita aus dem Hause Davert präsentierte die neuen Gerichte aus der Bio-Länderküche und erstmals war auch Cosa-Naturprodukte mit von der Partie und verführte die Besucher mit einem wahren Traum von vegetarischen Brotaufstrichen. Da konnte kaum jemand widerstehen.

Durch die erstmals verstärkt vorgestellten Bio-Produkte nutzen viele Besucher die Gelegenheit, sich auf den Bioständen über geeignete Produkte für die eigene Ernährung zu informieren. Und wer den Gesprächen aufmerksam folgte, konnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien bei der Auswahl der eigenen Ernährung inzwischen eine große Roille spielen. Gefragt war alles, was frei ist von schädlichen ader allergie-auslösenden Stoffen ist. Und da liegt man im Umfeld der Bioprodukte allemal richtig, weil man hier von Haus aus, frei von Pestiziden, von künstlichen Farbstoffen, von Geschmacksverstärkern, von genmanipulierten Organismen ist und weil man von Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Bioumfeld eine ganze Menge versteht. Vor allem in Sachen glutenfreie Produkte liegen die Biohersteller ganz vorn.

In Zeiten von Gammelfleisch und anderen Skandalen, die sich rund um frische Lebensmittel drehen, liegt man bei dem Einkauf von Bio Produkte auf der sicheren Seite. Doch nicht nur Lebensmittel kann man als Bioprodukte erstehen, auch Bücher, Bekleidung, Decken, Reinigungsmittel, Tiernahrung und etliche andere Produkte lassen sich mit der Bezeichnung “Bio” erstehen.

Eines haben allerdings alle Bio Produkte gemeinsam. Sie sind unverkennbar durch das sogenannte Biosiegel gekennzeichnet. Manche Firmen preisen ihre Produkte gerne als “ökologisch” an, um ihre Ware besser zu verkaufen oder eine Preiserhöhung zu rechtfertigen, allerdings sind nur Produkte mit dem Biosiegel auch wirklich, geprüfte Bio Produkt. Der wichtigste Punkt in dieser Kennzeichnung ist die Herkunft und die Inhaltsstoffe des einzelnen Produkts.Da Bioprodukte immer unter strenger Aufsicht hergestellt oder angebaut werden, sind sie im Einkaufspreis meistens etwas teurer, aber dafür kann man sich dann sicher sein, etwas wirklich gesundes zu essen.

Laut GFk haben im letzen Jahr mehr als fünfundachzig Prozent aller Haushalte in Deutschland zumindest einmal ein Bioprodukt erwoben. Die Ausgaben im privaten Bereich sind dadurch um rund siebzehn Prozent gestiegen. Immer mehr Leute vertrauen dem ökologischem Anbau von Obst und Gemüse mehr, als die alternative Herstellung. Auch die dramatischen Bilder von verletzen Hennen in Legebatterien und Berichte von unzumutbaren Zuständen in der Massentierhaltung haben dazu beigetragen das der Verzehr von Eiern von einem Hof mit “glücklichen Hühnern” und auch Biofleisch deutlich in die Höhe gegangen ist. Nach wie vor an der Spitze der verkauften Bio Produkte sind Frischwaren wie Obst, Gemüse, Kartoffeln und Molkereiprodukte. Neuerdings sind auch die Vertreiber von Getränke und Verpflegungsautomaten daran interessiert ihre Automaten mit Bioprodukten zu befüllen.

Man merkt also, das Bio Produkte mehr und mehr Nachfrage in Deutschland bekommen und demnach in Zukunft wohl nicht mehr nur in speziellen Bioläden zu erwerben sind, sondern auch vermehrt Einzug in unsere Supermärkte halten.